Neumünster (em) Die mehr als 80 Jahre alte Blutbuche auf dem Max-Röer-Platz muss jetzt aus Gründen der Verkehrssicherung leider gefällt werden. Es ist geplant, den kranken Baum am Mittwoch, 8. Juli 2020, fällen zu lassen. In der Krone des kranken Baumes stellten Fachleute sehr viel Totholz fest, das unkontrolliert herunter zu brechen droht.

In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Denkmalpflegebehörde wurde jetzt ein Antrag zur Baumfällung gestellt. Der Stadtteilbeirat Stadtmitte stimmte zudem der dringend notwendigen Maßnahme zu und hat vorgeschlagen, an dieser Stelle eine neue Blutbuche zu pflanzen.

Die Blutbuche am Max-Röer-Platz ist ein vielen Neumünsteranern bekannter Baum. Er prägt das Ortsbild und fügt sich wie selbstverständlich in das denkmalgeschützte Ensemble der gründerzeitlichen Villen und ihrer Gärten an der Marienstraße ein.

Bei dem Baum wird seit einigen Jahren eine starke Rückbildung der Krone beobachtet, die auf eine Unterversorgung ganzer Kronenteile zurückgeht. In den vergangenen Jahren wurde - letztlich ohne Erfolg - versucht, der fortschreitenden Kronenrückbildung durch Düngung, Bodenlockerung und Freistellung des Baumes vom Schattendruck benachbarter Großbäume entgegenzuwirken. So musste bereits 2017 ein großer Teil der Krone abgenommen werden.

Es sind verstärkte Totholzbildung und eine einsetzende Ausbreitung holzzerstörender Pilze im abgestorbenen oder geschwächten Stammholz festgestellt worden. Der Platz ist nach Max Röer, einem der langjährigsten und erfolgreichsten Oberbürgermeister Neumünsters, benannt. In seine 25-jährige Amtszeit von 1894 bis 1919 fielen der Bau des Alten Rathauses, die Kreisfreiheit 1901, der Bau des Gefängnisses und der Bau der Sick-Kaserne.

Foto: Stadt Neumünster